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XPLAN-Ausgabe

15. Dezember 2024

Seit dem 1. Februar 2023 sind die Kommunen verpflichtet die Planwerke der Raumordnung, Landes- und Regionalplanung, Bauleitplanung und Landschaftsplanung standardmäßig auf Basis des Datenstandards XPlanung zu erfassen und zu bearbeiten. Ziel des Standards ist der verlustfreie Datenaustausch zwischen verschiedenen IT-Systemen sowie die internetgestützte Bereitstellung von Planwerken in Geoportalen oder Geodiensten (WMS und WFS).   

Der Datenstandard XPlanung ist eine Norm für die Struktur, den Inhalt und die Form von Daten von räumlichen Planwerken. Es ist ein offenes, XML-basiertes Datenaustauschformat, welches raumbezogene Daten in Form von XPlanGML-Dateien bereitstellt. Die derzeit aktuelle Version der Standards ist die Version 6.0.2.

Einen Überblick zu den Anforderungen und Standard-Festlegungen erhalten Sie auf der Internetseite der 'XLeitstelle Planen und Bauen': https://xleitstelle.de/xplanung

 

Daten im XPlan-Format können in card_1 über die GIS-Schnittstellen importiert (Funktion GIS-Import > GML-Datei) und exportiert (Funktion GIS-Export > XPlanGML) werden. 

 

Für den validen Export von Planungsdaten im XPlan-Format sind geometrische als auch semantische Anforderungen zu erfüllen. Im Folgenden soll dies am Beispiel eines Bebauungsplans beschrieben werden.

Geometrische und Sematische Anforderungen

Für einen Bebauungsplan wird ein räumlicher Geltungsbereich, dass sogenannte Umgrenzungsband, festgelegt, welcher in der XPlan-Objektart 'BP_Plan' gespeichert wird. Dieser Geltungsbereich ist vollständig und überlappungsfrei mit sogenannten Flächenschlussobjekten zu füllen. Bespiele für Flächenschlussobjekte sind Baugebiets-Teilflächen (Wohnbauflächen) und Grünflächen. Überlagerungen sind nur für Überlagerungsobjekte zulässig. Beispiele für Überlagerungsobjekte sind Gebäudeflächen und Flächen für Nebenanlagen. 

Flächenobjekte müssen immer geschlossene Polygone sein, die im Uhrzeigersinn aufgenommen werden. Alle Topografieobjekte werden einem Bereich zugeordnet, wobei ggf. mehrere Bereiche in einem Plan möglich sind. 

 

Für alle Objekte des Bebauungsplanes ist im XPlanung-Standard festgelegt, welche Sachdaten übergeben werden. Es wird zwischen Pflichtattributen, zusätzlichen und optionalen Attributen unterschieden. Im Objektartenkatalog sind für jede Objektart die Attribute und ihre zulässigen Werte definiert. Für eine valide Datenausgabe ist es notwendig, alle Pflichtattribute eines Objektes zu übergeben. Auch die Reihenfolge der Attribute muss eingehalten werden. 

In card_1 werden die Sachdaten mittels Nebenattributen an die zu exportierenden Topografieobjekte angehängt.

 

Umsetzung in card_1

Wenn Planungsdaten in card_1 erstellt werden, sollen für diese Daten automatisch die richtigen Sätze an Attributen angelegt werden. Dazu werden für jede XPlan-Objekart Nebenattributsdefinitionen paketweise festgelegt. Diesen Paketen werden bestimmte Kodes zugeordnet, wodurch beim Anlegen eines Topografieobjektes direkt auch die Nebenattribute angelegt werden. Wenn möglich, werden für die Nebenattribute Vorgabewerte in der Definition mitgegeben. Wenn es keine Vorgabewerte für ein Attribut gibt bzw. die Vorgabewerte nichtzutreffend sind, so müssen Sie die Wertzuordnungen nachbearbeiten, wobei Sie die zulässigen Werte für Attribute aus dem Objektkatalog XPlanung entnehmen müssen. 

 

Beispiel: Für Baugebiets-Teilflächen ist die Bauweise festzulegen. Als Vorgabewert ist der Wert '1000' eingetragen, welcher laut Objektkatalog für eine offene Bauweise steht. Trifft dies auf eine Fläche nicht zu, so ist der Wert des Attributes anzupassen. 

 

Für einige XPlan-Objektarten gibt es optionale Attribute, die nur im Zusammenhang mit einem anderen, bedingenden Attribut und eines bestimmten Attributwertes Teil der Ausgabe sind. Hierfür ist eine Markierung bei der Attributdefinition des optionalen Attributes zu setzen und in der Bezeichnung zum Attribut die Bedingung wie folgt zu übergeben: '<Übernahme wenn ‚bedingendes Attribut‘ = Attributwert>'.

 

Beispiel: Für Baugebiets-Teilflächen ist das Attribut 'bauweise' ein Pflichtattribut. Wenn der Attributwert für das Attribut 'bauweise' = 3000 = 'abweichende Bauweise' ist, so wird dies über das optionale Attribut 'abweichendeBauweise' näher beschrieben. Wenn das Attribut 'bauweise' eine andere Wertzuweisung hat, dann soll das optionale Attribut 'abweichendeBauweise' nicht ausgegeben werden.

 

Für die Umsetzung ist in der Attributdefinition des optionalen Attributes 'abweichendeBauweise' in der Bezeichnung folgende Bedingung zu übergeben: '<Übernahme wenn 'bauweise' = 3000>'. 

 

In der Ausgabe von XPlan-Objekten sind jeweils seine Geometrie und sein Bezug auf den zugeordneten Bereich als ein Pflichtattribut zu setzen. Diese Attribute müssen Bestandteil der Attributdefinition für eine XPlan-Objektart sein. So dient das Attribut 'position' als Marker für die Einbindung der Geometrie und das Attribut 'gehoertzuBereich' für die Einbindung des zugeordneten Bereiches.

Export XPlanGML

Über die card_1-Schnittstelle können Sie Planungsdaten in Form von Linien, Symbolen und Bäumen exportieren. Dabei werden die Topografieobjekte ausgewählter Schichten entweder schichtweise nach dem ersten Objekt der Schicht bzw. kodeweise nach in der Kodetabelle definierten Kodes hinsichtlich ihrer Nebenattribute ausgewertet und daraus Datenselektionen festgelegt. Diese Datenselektionen sind XPlan-Objektarten zuzuordnen. Dies erfolgt, wenn möglich, automatisch aus dem Paketnamen des zugeordneten Nebenattributs oder aus dem Schichtnamen. 

 

Im Programm sind XPlan-Objektarten für BP-Pläne vordefiniert. Diese Auswahl können Sie bei Bedarf erweitern, wobei die Objektarten dem aktuellen Planwerk zugeordnet werden und ein Datentyp, z.B. Punkt oder Fläche, zugewiesen werden kann. Die entsprechenden Zuweisungen ergeben sich aus den Vorgaben des XPlanung-Standards. Durch die Speicherung dieser Liste in der Datei 'XPlan_Objektarten.XML' können Sie einmal vorgenommene Erweiterungen in andere Projekte übernehmen. 

 

Für eine Datenselektion können die zu exportierenden Attribute angepasst werden. Sowohl Name, Reihenfolge als auch die Ausgabe können geändert werden. Es empfiehlt sich allerdings, diese Festlegungen bereits bei der Attributdefinition vorzunehmen, um Anpassungen auch bei wiederholtem Export ohne erneute Änderungen zu übernehmen.

 

Textliche Festsetzungen werden miterfasst und können je nach Umfang direkt als Textabschnitte (Objektart 'XP_TextAbschnitt') in Form eines unformatierten Textes dem Objekt zugeordnet werden oder es können die erforderlichen Dokumente extern referenziert werden.

Validierung

Das Ergebnis des XPlan-Exports sollte card_1 extern mit einem XPlan-Validator, z.B. von der XPlan-Leitstelle ('https://www.xplanungsplattform.de/xplan-validator/') geprüft werden. Neben der syntaktischen Prüfung erfolgt eine semantische und geometrische Prüfung. 

 

Die semantische Prüfung prüft u.a., ob alle Pflichtattribute für die Objekte vorhanden sind und ob die Sachdaten in der korrekten Reihenfolge am Objekt gelistet sind. 

Die geometrische Prüfung prüft die Laufrichtung von Linien, sowie für Flächenschlussobjekte die Vollständigkeit der Abdeckung des räumlichen Geltungsbereiches und ggf. nicht zulässige Überlappungen. 

 

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