Hintergrundkarte in Zeichnung ausgeben
15. November 2024

Ein Artikel von
Rolf Milde
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Da es kaum noch Arbeitsplätze ohne permanenten und meist auch performanten Internetanschluss gibt, erfreut sich das Feature „Hintergrundkarte“ großer Beliebtheit. Die fehlende Notwendigkeit, den Koordinatenbereich vorab einzugrenzen und eine maßstabsabhängige Darstellung sind Vorteile, die diese Funktion attraktiv machen. Ein weiterer Vorteil gegenüber Rasterbilder einlesen > WMS ist, dass keine Rasterbilder vorgehalten werden, was sich positiv auf die Projektgröße und damit auf die Datensicherung auswirkt. Allerdings gibt es nach wie vor Arbeitsschritte, die eine Rasterbilddatei als Grundlage benötigen.
Zur Einführung der Hintergrundkarte mit Version 10 betraf dies das Generieren von Rasterzeichnungen und das Mappen von Rasterbildern auf ein DGM in der 3D-Projektansicht.
Während sich beim Mappen auf 3D eine entsprechende Funktion noch in der Vorbereitung befindet, wurde zur Version 10.1 die Zeichnungserzeugung direkt aus der Hintergrundkarte eingeführt. Sie finden diese Funktion in der Funktionsgruppe Rasterzeichnung erstellen:

Der auffälligste Unterschied zur Rasterzeichnungserzeugung aus einem heruntergeladenen Rasterbild ist, dass die einfache Vorstellung „Ich möchte das zeichnen, was ich auf dem Bildschirm sehe“ so nicht zufriedenstellen würde. Denn während Bildschirme größtenteils Auflösungen von 72 bis 100 dpi haben, sind bei Druckern Auflösung zwischen 300 und 1440 dpi üblich. Sinngemäß gilt dieses Verhältnis auch für die PDF-Ausgabe. Dieser Unterschied in der Auflösung, den unser menschliches Auge durchaus wahrnimmt, führt dazu, dass eine 1:1-Zeichnungsausgabe des dargestellten Hintergrundbildes unscharf wirken würde. Diese Tatsache und die Eigenschaft der Hintergrundkarte, dass sich der Inhalt in Abhängigkeit von Ausschnitt und Zoomstufe ändert, führt bei der Zeichnungserstellung aus Hintergrundkarte zu folgendem Dialog:

Quelle der Beispielkarte: LGLN (2024), Lizenz CC BY 4.0
Quelle der Beispielkarte: LGLN (2024), Lizenz CC BY 4.0
Wenn man die voreingestellte Zielauflösung von 300 dpi beibehält, er erhält man in diesem Beispiel folgende Zeichnung:

Das Ergebnis entspricht nicht dem Hintergrundbild, welches bei der Erzeugung zu sehen war. Das liegt neben dem anderen Ausschnitt auch daran, dass sich der Inhalt zwischen der dargestellten Hintergrundkarte und der Karte der Zoomstufe für 300 dpi ändert. Darauf macht bereits die Information im Zeichnungsausgabedialog „Auflösung bei Übernahme 1:1 23 dpi bei Maßstab 1:1000 und Bildschirmpixelabstand von 1,075 m“ aufmerksam. Wenn man die Auflösung 23 dpi als Zielauflösung einstellt, ergibt sich folgendes Bild:
Hier ist der Inhalt identisch, die Auflösung aber ebenso und damit für die Zeichnungsausgabe zu gering.
Zoomt man sich dagegen im Lageplan bereits so weit hinein, dass die Übernahme 1:1 bei dem gewählten Blatt zu ca. 300 dpi führen würde, kommt es bei der Hintergrundkarte bereits zu dem Aussehen, was in der Zeichnung erreicht wird:
Im Dialog ist erkennbar, dass für diese Zoomstufe eine andere URL genutzt wird, was zu dem anderen Zeichnungsinhalt führt.
Wenn man den Inhalt der Karte, die beim Zoom in Abbildung 2 und 4 zu sehen ist, als Zeichnungsbestandteil für eine Zeichnung im Maßstab 1:1000 und trotzdem in einer qualitätsvollen Auflösung nutzen möchte, muss man Anpassungen an der Einstellung der Hintergrundkarte vornehmen. Dies ist in dem konkreten Fall möglich, aber wenn man sich den Titel des in der URL https://opendata.lgln.niedersachsen.de/doorman/noauth/ak5_wms? angesprochenen Dienstes ansieht, dann ist dort „Amtliche Karte 1:5.000 (AK5)“ zu lesen. Dies zeigt bereits, dass dieser Karteninhalt für den Maßstab 1:1000 nicht vorgesehen ist, so dass man mit Kompromissen bezüglich der Auflösung leben muss.
Fazit: In vielen Fällen kann mit der Funktion Rasterzeichnung erstellen > aus Hintergrundkarte auf das Speichern bestimmter Ausschnitte von WMS-Rasterbildern verzichtet werden. Unter Umständen ist es dafür sinnvoll, Einstellungen zu den Hintergrundkarten zu verändern oder zusätzliche vorzunehmen. Bei der Nutzung von Rasterbildbestandteilen in deutlich anderen Maßstäben als vom WMS-Dienst vorgesehen kann es zu Kompromissen bezüglich der Qualität kommen, was aber in herkömmlichen Vergrößerungen bisher auch der Fall war und nicht auf die Nutzung eines bestimmten Softwareprodukts beschränkt ist.
Kommentare
Georg Weickel
amRolf Milde
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