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Bauwerksstempel für Brückenbauwerke ab Version 10

15. März 2025

Neue Möglichkeiten

Bei der Beschriftung von Brücken in Zeichnungen geht es darum, bestimmte Attribute textlich darzustellen. Da sich mit Version 10 die Möglichkeiten der Attributnutzung erheblich erweitert haben, hat dies auch Auswirkungen auf die Brückenattribute. Außerdem wurde die Attributhaltung des Brückengenerators weiterentwickelt, um den Anforderungen der BIM-Weitergabe hauptsächlich per IFC gerecht zu werden.

Nutzung der Projektattribute

Wie von Anwendern gewünscht, wurden die Brückenattribute, die normalerweise im Bauwerksstempel sichtbar werden, von jeher über Projektattribute verwaltet. Damit ergibt sich der Vorteil, dass auch in fertigen Zeichnungen Texte ausgetauscht werden können, ohne die Zeichnung bearbeiten zu müssen. Das funktioniert, indem z.B. im Brückenattribut „Lichte Höhe“ nicht der Wert der lichten Höhe steht, sondern ein Verweis auf ein indiziertes Projektattribut, welches dann die Lichte Höhe enthält. Diese zuerst eingesetzte Attributvariante ist nach wie vor enthalten und kann wie beschrieben genutzt werden. Zu bedenken ist, dass der Austausch des Attributinhalts über die Projekt-Nebenattribute bei Textwerten wie z.B. der Brückenklasse unproblematisch und sinnvoll ist. Bei Attributen mit geometrischem Bezug wie der Lichten Höhe ist diese Vorgehensweise nur eingeschränkt sinnvoll, weil sich damit der Textinhalt von der tatsächlichen Lichten Höhe der Brücke, die ggf. ebenfalls in der Zeichnung sichtbar gemacht wurde, abweicht.

Direkte Brückenattribute

Beim BIM-Export der Brücken hat sich bei der ersten Variante der Attributspeicherung die Problematik aufgetan, dass die Exportschnittstellen den Umweg über die Projektnebenattribute nicht kennen und daher z.B. bei der Lichten Höhe nicht den Wert, sondern den Namen des Projektnebenattributs ausgeben, was nicht sinnvoll ist. Deshalb werden nun zusätzlich zu den Brückenattributen mit den Verweisen auf Projektattribute auch Brückenattribute mit den tatsächlichen Werten geführt. Dafür gibt es zwei unabhängige PSets, „BrB“ für die Brückenwerte und „BrBBeschr“ für die Projektattributverweise. Das Paket „BrB“ hat die Eigenschaft „Attribut exportieren“, während das Attribut „BrBBeschr“ diese Eigenschaft nicht hat, so dass dies beim IFC-Export nicht mit ausgegeben wird. Zum Beispiel bei der Lichten Höhe gibt es BrB>LHZahl mit dem Wert 10,0 und BrBBeschr>LH mit dem Inhalt „BrBPrj(1)>BGrLH“, wobei (1) für die erste Brücke im Projekt steht. 

Für die Bauwerksstempel ist es nicht zwingend, das Paket „BrBeschr“ und damit den Weg über die Projektattribute zu nutzen. Wenn man die Möglichkeit der nachträglichen Textmanipulation nicht benötigt, z.B. weil die Zeichnungen bei Änderungen der Brückenattribute sowieso neu erzeugt werden, kann man sich den „Umweg“ über die Projektattribute sparen.

Aufbau der Bauwerksstempel

Für die Bauwerksstempel in den Zeichnungen können die vorgefertigten Zeichnungsobjekte aus dem Regelwerk RE 2012 oder eigene Zeichnungsobjekte verwendet werden. Entscheidend ist, welche Namen für variable Texte dort verwendet wurden. Im Regelwerksstempel „Bauwerk3_Schriftfeld(<§RE2012>RE2012_Objekte.PLT)“ ist dies beispielsweise für die Lichte Höhe der Text „HOEHE“. Je nachdem, welches der beiden Attribute Sie nutzen möchten, müssen Sie diesem das entsprechende Attribut zuweisen. Dies geschieht über den Zeichnungssteuerungsbefehl OBJEKTATTR

Variante über Projektattribute:

OBJEKTATTR 'HOEHE'; ‘[BrBBeschr>LH]

Variante direkte Brückenattribute:

OBJEKTATTR 'HOEHE'; '[BrB>LHZahl]'; '#.##'

Da es sich bei dem Brückenattribut „Brb>LHZahl“ um eine Zahl handelt, kann die Anzahl der Nachkommastellen über eine entsprechende Formatierungssequenz – hier ## für 2 Nachkommastellen – geregelt werden. Bei der Variante über Projektnebenattribute wird dagegen die Anzahl der Nachkommastellen verwendet, die beim Projektattribut eingetragen ist.

Die alte Schreibweise mit „.“ statt „>“ zwischen Paket- und Einzelattribut kann noch verwendet werden. Sie sollten diese aber austauschen, um auch Attributnamen, die „.“ enthalten, zu unterstützen. Dies kommt allerdings bei den Brücken nicht vor.

Da der Zeichnungssteuerungsbefehl OBJEKTATTR in Grundriss-, Längsschnitt- und Querprofilzeichnungen gleichermaßen funktioniert, empfiehlt es sich, die entsprechenden Steuerungszeilen in eine Extra-Datei auszulagern und diese eine Datei über EINFÜGEN in allen Zeichnungsebenen zu verwenden.

EINFÜGEN '<?>BrBwkAttribute_direkt.CRD'

Das Synchron-Halten der beiden Attributpakete geschieht bei jeder Aktualisierung der Brücken automatisch. Sollte es Bedarf geben, dies nachträglich wieder herzustellen, z.B. weil Projekt-Nebenattribute verändert oder gelöscht wurden, so gibt es dafür im Brückengenerator die Funktion synchronisieren.

Unabhängig vom gewählten Weg ergibt sich bei ordnungsgemäßer Zuordnung aller variablen Texte und Nutzung des Regelwerk-Zeichnungsobjekts „Bauwerk3_Schriftfeld“ folgendes Bild:

Eine kleines Projekt, in dem für eine Brücke beide Varianten ausgefüllt vorliegen, können Sie sich hier herunterladen.

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